Elektrolokomotive BT

BT Be 4/4

Daten des Modells 7 ¼“-Spur

  • Massstab                 1:7,8
  • Länge                       1550 mm
  • Breite                       410 mm
  • Höhe                        600 mm
  • Radstand total       1120 mm
  • Masse leer 340 kg
  • Antrieb auf alle 4 Achsen
  • Elektromotor 2 mal 750 W

Zum Original

Die Be 4/4 der Bodensee – Toggenburg – Bahn

Die 1910-1912 eröffnete Bodensee-Toggenburg-Bahn betrieb ihre etwa 60 km lange Strecke mit 9 von Maffei in München gebauten 1‘-C-1‘ Tenderlokomotiven EB 3/5 Nr. 1-9, welche etwas leistungsfähiger waren als die entsprechenden Lokomotiven der SBB. Die Bahn wurde bis 1917 von den SBB als durchgehende Linien von Romanshorn nach Rapperswil und von Will (SG)-Nesslau betrieben. Dabei blieb es auch nach dem Übergang auf Eigenbetrieb. Diese Lokomotiven wurden 1926 durch zwei Benzintriebwagen unterstützt.

1926 blieb im Ricken Tunnel ein Güterzug stecken, was zum Tod des Zugpersonals durch Kohlenmonoxyd Vergiftung  führte. Die SBB elektrifizierte den Tunnel umgehend und verbot den weiteren Betrieb durch Dampflokomotiven. Dies verunmöglichte den durchgehenden Betrieb St.Gallen-Rapperswil.

Die BT beschloss ihre Strecke ebenfalls zu elektrifizieren, was für den Abschnitt St.Gallen-Nesslau  am 4. Oktober 1931 und St.Gallen-Romanshorn auf den 24. Januar 1932 geschah.

Für den elektrischen Betrieb beschaffte die BT 6 Lokomotiven Be 4/4 Nr. 11-16 für den durchgehenden Reise- und Güterverkehr und zwei Triebwagen BCFe 2/4 Nr. 41 und 42 für den Lokalverkehr. Später folgten noch die BDe 3/4 Nr. 43 und der ABDe 2/4 Nr. 44.

Diese Fahrzeuge wurden wiederum zusammen mit solchen der SBB eingesetzt um den Kilometerausgleich zu erreichen (Keine Bahn muss der andern Miete für die Fahrzeuge bezahlen), da sowohl Linien der BT und solche der SBB (Wil-Wattwil-Rapperswil) von beiden Gesellschaften befahren wurden.

Nachdem 1939 auch die Schweizerische Südostbahn zum elektrischen Betrieb überging wurden durchgehende Züge von St.Gallen nach Arth-Goldau und den dortigen Anschluss an die Züge der Gotthardstrecke möglich.

Ab 1945 wurden an Sonntagen erstmals durchgehende Züge von St.Gallen bis Luzern geführt was dann ab 1947 täglich geschah. Die „Direkte Linie“ als Vorgängerin des heutigen Voralpenexpress war geboren. Solche verkehrten je nach Fahrplanperiode ein bis dreimal täglich. Bis ca. 1956 wurde das stets verkehrende Nachmittags Zugspaar von einer Be 4/4 11 – 16 geführt.

Die Be 4/4 führten die schwereren durchgehenden Züge auf der Strecke Romanshorn-St.Gallen – Rapperswil - Arth-Goldau – Luzern und die Güterzüge auf der BT Strecke. Da die SBB auf Kilometerausgleich beharrte, wurden auch SBB Re 4/4‘ eingesetzt. Erst ab 1960, 66 und 67 übernahmen die Hochleistungstriebwagen BDe 4/4 50-53 den durchgehenden Verkehr und ab 1982 die RBDe 4/4 Nr.71-76 den Lokalverkehr. Den Be 4/4 verblieben die Güterzug- und Reserveleistungen.

1987 wurden 6 neue Lokomotiven Re 4/4 Nr. 91-96 abgeliefert und die Be 4/4 1988 ausrangiert. Drei davon blieben bei anderen Betreibern erhalten.

Technische Spezifikation:

Betriebsnummern 11-16

Inbetriebsetzung 1931, 1932

Länge über Puffer 12‘000 mm

Dienstmasse 66 t

Stundenleistung 1‘180 KW

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h

Erbauer SLM SAAS

8 praktisch identische Lokomotiven wurden 1932 und eine 1946 an die EBT Gruppe geliefert.